Samstag, 19. Juli 2008

Contemporary Appliqué

(Für eine größere Darstellung bitte auf das Foto klicken)


Als ich vor fünf Jahren mit dem Patchen anfing, begegnete ich in den Bildbänden über Quilts, die ich mir gerne durchblätterte, auch einigen applzierten Decken. Die meisten Fotos zeigten den Baltimore-Appliqué-Stil und mein Gefühl dazu war -geht gar nicht. Wozu etwas auf einen weißen Stoff mühseelig in stundenlanger Arbeit draufnähen, was man genausogut per Druck hätte darstellen können. Noch dazu mit Motiven, mit denen ich so gar nichts anfangen kann - schnell weiterblättern...

Eine Zeitlang später wurde ich vom "Dear-Jane-Virus" infisziert. Diese schöne Decke mit ihren über zweihundert verschiedenen Blöcken und den diversen Interpretationen von anderen Quilterinnen, die wollte ich auch auf meinem Sofa liegen haben. Also machte ich mich an die Arbeit und kam sehr bald zu Blöcken, die die Technik des Applizierens erforderten. Ok, diese Blöcke gefielen mir, hier wollte ich das mal gerne tun. Ich merkte, dass mir das Handnähen sogar richtig Spaß machte. Sonntags z.B., ein ausgedehntes Frühstück, gemütlich mit Erzählen, irgendwann griff ich zu dem Block neben mir und der Nähnadel und stichelte neben der Plauderei (eine Nähmaschine wäre hier völlig fehl am Platze gewesen). Aber meine Ergebnisse wollte ich noch ein bisschen perfektionieren. Und so kaufte ich mir dann doch noch ein Buch über Appliqué (voll mit Baltimore-Beauties :-) ), um es richtig zu erlernen.

Was soll ich sagen, das Handnähen hat seinen Reiz nicht verloren, auch wenn es eine sehr zeitaufwändige Technik ist. Alternativ dazu versuchte ich es mit Maschinenappliqué und auch das hatte etwas. Nur, trotz des handwerklichen Reizes - Baltimore Beauties passten immer noch nicht zu meinem Wohnstil, der vor allem von einem klaren, modernen Design geprägt ist.

Und so fuhr ich langsam meine Antennen aus für einen Appliquéstil, der eine moderne Formensprache zeigt. Ich war beeindruckt von Arbeiten wie sie z. B. von Sue Spargo, Becky Goldsmith oder Linda Jenkins. Ihre Übersetzung alter Motive in eine moderne Form. Damit konnte ich mich endlich anfreunden.

Ihre Formen interpretiert mit den Fassett-Stoffen, die ich so liebe, damit hatte ich dann endlich gefunden, was mir entsprach.
Ein Ergebnis zeigt das Foto oben. Der Block ist mit der Maschine appliziert und gequiltet und die Arbeit dauerte nur wenige Stunden.

So hat mir meine Erfahrung gezeigt - Appliqué kann sehr modern daherkommen und muß nicht notwendigerweise zeitraubend sein

1 Kommentar:

Judy hat gesagt…

Fantastischer Job!!